Sportpark: Der zeitliche Ablauf steht fest...


Jetzt ist klar, wie der Sportpark Süd in Offenburg aussehen soll. Für die Bürger soll es öffentliche Sportangebote satt geben. Auch der zeitliche Ablauf steht fest…

Am Ende hatte Gunnar Lehmann das beste OFV-Feeling. Er hat sich mit Lehmann-Architekten (Offenburg) beim Planungswettbewerb für den neuen Sportpark Süd gegen das Planungsteam Faktorgrün/K9-Architekten aus Freiburg durchgesetzt. Kein Wunder: Schließlich ging der Offenburger Architekt einst selbst für den OFV auf Torejagd.

„Der Kessel und der Charakter des Stadions bleiben erhalten“, sagte Baubürgermeister Oliver Martini, als er am Mittwoch den Siegerentwurf vorstellte. Wie das jetzige Karl-Heitz-Stadion des OFV, das bekanntlich für die Landesgartenschau 2032 weichen muss, wird nämlich auch die neue OFV-Arena tiefergelegt sein. Dies werde durch geschickte Flächenmodellierungen erreicht, führte Martini aus.

Lehmann-Architekten und Faktorgrün/K9-Architekten waren im März aus dem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen. Beide hatten nun von April bis Juni Gelegenheit, die Anmerkungen der Jury einzuarbeiten und ihre Entwürfe weiterzuentwickeln, wie Projektleiterin Katrin Helmchen erklärte. Das habe die Qualität noch einmal erheblich gesteigert, betonte Bürgermeister Martini. Mit 486 zu 471 Punkten ging der Zuschlag an Lehmann-Architekten.

„Das Wechselspiel zwischen Sportanlagen und offenem Park hat uns sehr überzeugt“, erklärte Helmchen. Großklaus nannte als entscheidenden Pluspunkt, dass die Lehmann’sche Planung als einzige getrennte Gebäude für Spiel- und Trainingsbetrieb vorsieht: „Sonst hätten alle umständlich vom Stadion aus zum Training müssen.“ Jetzt gebe es ein eigenes, gut platziertes Vereinsgebäude. Bei täglich drei bis sechs trainierenden Teams sei dies wichtig.

Der Zeitplan sei „sehr sportlich“, betonten Helmchen und Martini. Als Nächstes soll der Masterplan Sportpark Süd erstellt werden, Ende 2024 der Baubeschluss durch den Gemeinderat gefasst werden. Anfang 2025 soll es mit der Erschließung des 25 Hektar großen Areals losgehen, das sich vom DJK-Areal über das Karl-Heinrich-Schaible-Stadion des ETSV bis zum Bahnhalt Kreisschule erstreckt. Ende 2025/Anfang 2026 sollen die Trainingsplätze und zeitnah das Stadion gebaut werden.

Nicht nur der OFV profitiere vom neuen Sportpark, sagte Martini. Mit öffentlich zugänglichen Anlagen wie Kalthalle, Kleinspielfeldern, Trampolinpark, Kletteranlagen, Skaterpark und vielem mehr gebe es einen „Riesen-Mehrwert“ für die Bürger. Eine Familie könne hier den ganzen Tag verbringen. „Der Filius geht zum Training, die Mama eine Runde joggen und der Papa mit der Tochter auf den Spielplatz“, nannte der städtische Abteilungsleiter Bildung und Sport, Michél Elsté.

Stadionrasen erfüllt Fifa-Norm

Das neue OFV-Stadion am Südring soll in Holzbauweise entstehen. Es soll Platz bieten für 4.999 Zuschauer und über eine Haupttribüne mit 500 Sitzplätzen verfügen, die sich in zwei Blöcke mit sieben Reihen und 36 Sitzplätzen aufteilen. Angrenzend ist eine Gastronomie mit Terrasse mit Blick aufs Spielfeld geplant. Vier temporäre Gastro-Stationen können zudem im Stadion installiert werden. Erweiterungsflächen für zusätzliche Tribünen sind berücksichtigt.

Das Spielfeld soll 68 mal 105 Meter groß werden und damit den UEFA-/Fifa-Vorgaben entsprechen. Auch an Coaching-Zonen ist gedacht. Wege führen vom Bahnhalt Kreisschulzentrum und vom erweiterten Parkplatz Schaible-Stadion in den Sportpark.

Für den Trainings- und Spielbetrieb werden ferner ein Kunstrasen- und ein Rasenplatz angelegt. Für die Hochschule Offenburg soll ein Sports-Motion-Lab mit Laufbahn errichtet werden. Richtung Ortenberg sind Ausgleichsflächen zum Artenschutz und zur Regenwasserversickerung vorgesehen.

Die Kosten seien noch nicht in der nötigen Tiefe ermittelt, um eine belastbare Summe nennen zu können, bat Bürgermeister Oliver Martini um Nachsicht. Hier werde im Zuge der Haushaltsberatungen Näheres zu hören sein. Aber allein die Planungskosten betragen laut Projektleiterin Katrin Helmchen 1,7 Millionen Euro.

(Auszug: Mittelbadische Presse, Grafik(en) mit freundlicher Genehmigung: Stadt Offenburg)

 

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