Zukunft gestalten, Identität bewahren...
Mit dem neuen Sportpark Süd entsteht in Offenburg ein zukunftsweisendes Infrastrukturprojekt, das Sport, Freizeit, Forschung und Nachhaltigkeit vereint. Der Entwurf verbindet funktionale Anforderungen mit gestalterischer Qualität und schafft Raum für Vereinsleben, Familienaktivitäten und urbane Entwicklung. Von der tiefgelegten Arena in Holzbauweise bis zu öffentlich zugänglichen Freizeitflächen – der Sportpark wird zum lebendigen Treffpunkt für die gesamte Region...
Mit seinem Büro Lehmann Architekten aus Offenburg konnte sich Gunnar Lehmann erfolgreich im Planungswettbewerb für den neuen Sportpark Süd durchsetzen. Gegen starke Konkurrenz – darunter das Freiburger Team Faktorgrün/K9-Architekten – überzeugte sein Entwurf die Jury. Ein besonderer Moment für den Offenburger Architekten, der einst selbst als Spieler für den Offenburger Fußballverein auf dem Platz stand. Nun gestaltet er die Zukunft des Vereins aus einer neuen Perspektive – als Planer mit Herzblut und Heimvorteil.
„Der Kessel und der Charakter des Stadions bleiben erhalten“, betonte Baubürgermeister Oliver Martini bei der Vorstellung des Siegerentwurfs. Die neue OFV-Arena wird – wie das bisherige Karl-Heitz-Stadion – in das Gelände eingebettet und tiefergelegt. Diese besondere Bauweise, die dem Stadion seine markante Atmosphäre verleiht, entsteht durch gezielte Flächenmodellierungen. So bleibt das typische OFV-Gefühl auch in der neuen Heimat des Vereins spürbar – trotz der notwendigen Veränderungen im Zuge der Landesgartenschau 2032.
Besonders positiv hervorgehoben wurde das gelungene Zusammenspiel zwischen Sportflächen und öffentlichem Parkraum – ein Konzept, das sowohl funktional als auch gestalterisch überzeugt. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Die Planung sieht als einzige Lösung getrennte Gebäude für Spiel- und Trainingsbetrieb vor. Damit entfällt der bisher notwendige Weg vom Stadion zum Training – stattdessen entsteht ein eigenständiges, optimal platziertes Vereinsgebäude. Angesichts von bis zu sechs Trainingseinheiten täglich schafft diese Struktur klare Abläufe und echte Entlastung für Mannschaften und Betreuer. Ein Entwurf, der den sportlichen Alltag ebenso im Blick hat wie die Aufenthaltsqualität für Besucherinnen und Besucher.
Der Fahrplan für das Großprojekt ist ambitioniert: Als Nächstes steht die Ausarbeitung des Masterplans für den Sportpark Süd an. Bis Ende 2024 soll der Gemeinderat den offiziellen Baubeschluss fassen. Bereits Anfang 2025 beginnt die Erschließung des rund 25 Hektar großen Geländes – ein Areal, das sich vom DJK-Gelände über das Karl-Heinrich-Schaible-Stadion des ETSV bis zum Bahnhalt Kreisschule erstreckt. Ende 2025, spätestens Anfang 2026, sollen die ersten Trainingsplätze entstehen. Kurz darauf folgt der Bau des neuen Stadions – ein Projekt, das nicht nur sportlich, sondern auch zeitlich auf hohem Niveau geplant ist.
Der neue Sportpark Süd wird nicht nur dem Vereinsleben neuen Schwung verleihen – er schafft auch ein vielseitiges Freizeitangebot für die gesamte Bevölkerung. Mit öffentlich zugänglichen Einrichtungen wie einer Kalthalle, Kleinspielfeldern, einem Trampolinpark, Kletteranlagen, Skaterpark und weiteren Angeboten entsteht ein Ort, der weit über den klassischen Sportbetrieb hinausgeht. Die Vision: Ein Gelände, auf dem sich Familien den ganzen Tag aufhalten können. Während der Nachwuchs trainiert, joggt ein Elternteil entspannt durch den Park, während der andere mit den Kindern den Spielplatz erkundet. Ein Konzept, das Sport, Bewegung und Begegnung vereint – und damit einen echten Mehrwert für Offenburg schafft.
Nachhaltig, funktional und zukunftsorientiert – das neue OFV-Stadion am Südring
Das neue Stadion des Offenburger FV wird in moderner Holzbauweise errichtet – ein klares Bekenntnis zu nachhaltigem Bauen und regionaler Identität. Geplant ist eine Kapazität von 4.999 Zuschauerplätzen. Die Haupttribüne bietet 500 Sitzplätze, aufgeteilt in zwei Blöcke mit jeweils sieben Reihen und 36 Sitzen – eine kompakte, aber durchdachte Struktur für optimale Sicht und Atmosphäre. Für das leibliche Wohl sorgt eine fest integrierte Gastronomie mit Terrasse, die direkten Blick auf das Spielfeld ermöglicht. Zusätzlich können bis zu vier mobile Gastro-Stationen flexibel im Stadionbereich installiert werden – ideal für Spieltage und Veranstaltungen mit hohem Besucheraufkommen. Auch an die Zukunft wurde gedacht: Erweiterungsflächen für zusätzliche Tribünen sind bereits eingeplant und ermöglichen eine bedarfsgerechte Anpassung der Kapazitäten. Ein Stadion, das Funktionalität, Komfort und ökologische Verantwortung vereint – und damit Maßstäbe für den regionalen Sportbau setzt.
Das neue Spielfeld wird mit den Maßen 68 x 105 Meter exakt den Vorgaben von UEFA und FIFA entsprechen. Damit erfüllt es die Anforderungen für überregionale Wettbewerbe und bietet zugleich ideale Bedingungen für den regulären Spielbetrieb. Auch funktionale Details wie Coaching-Zonen sind in der Planung berücksichtigt – ein wichtiger Aspekt für den professionellen Trainings- und Wettkampfbetrieb. Die Erschließung des Geländes ist durchdacht: Fuß- und Radwege führen direkt vom Bahnhalt Kreisschulzentrum sowie vom erweiterten Parkplatz am Schaible-Stadion in den Sportpark. So wird eine komfortable und barrierearme Anbindung für Zuschauer, Aktive und Mitarbeitende gewährleistet. Ein Stadion, das nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch infrastrukturell klug eingebettet ist.
Für den Trainings- und Spielbetrieb entstehen neben dem Hauptspielfeld ein zusätzlicher Rasenplatz sowie ein Kunstrasenplatz. Diese Flächen ermöglichen eine flexible Nutzung durch verschiedene Mannschaften und sichern die Belastbarkeit der Gesamtanlage – insbesondere bei hoher Trainingsfrequenz und wechselnden Witterungsbedingungen. Ein weiterer Baustein ist das geplante Sports-Motion-Lab mit integrierter Laufbahn für die Hochschule Offenburg. Diese Einrichtung schafft eine Schnittstelle zwischen sportwissenschaftlicher Forschung und praxisnaher Anwendung und stärkt die Verbindung zwischen akademischer Lehre und regionalem Sportbetrieb. In Richtung Ortenberg sind zudem Ausgleichsflächen vorgesehen, die sowohl dem Artenschutz als auch der Regenwasserversickerung dienen. Durch diese Maßnahmen wird das Projekt in ein nachhaltiges Gesamtkonzept eingebettet, das ökologische Anforderungen ebenso berücksichtigt wie funktionale und städtebauliche Aspekte.
Finanzierung mit Augenmaß – erste Zahlen zum Sportpark Süd
Die Gesamtkosten für den neuen Sportpark Süd lassen sich derzeit noch nicht abschließend beziffern. Eine belastbare Summe liegt aktuell nicht vor, da die Detailplanungen noch laufen. Im Rahmen der kommenden Haushaltsberatungen werden konkrete Finanzierungsansätze und Mittelbedarfe vorgestellt und diskutiert. Ein erster Richtwert liegt jedoch bereits vor: Die reinen Planungskosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro. Diese Summe umfasst die konzeptionelle Ausarbeitung, Wettbewerbsverfahren, Fachgutachten und vorbereitende Maßnahmen. Die Finanzierung des Gesamtprojekts wird voraussichtlich aus einem Mix kommunaler Haushaltsmittel, Förderprogrammen und gegebenenfalls Drittmitteln erfolgen. Ziel ist eine tragfähige Lösung, die sowohl den städtebaulichen Anspruch als auch die wirtschaftliche Realisierbarkeit sicherstellt.